Konfuzius Tempel

Der Konfuzius Tempel Taipei befindet sich gleich auf der gegenüberliegenden Seite der Talung Straße. Er ehrt Konfuzius als den größten Philosophen und Lehrer aller Zeiten, sowie einige andere Philosophen. Konfuzius schätzte Schlichtheit, und Schlichtheit ist das dominierende Merkmal des ihm gewidmeten Tempels.

Hier sieht man nichts von den mannigfachen Verzierungen wie in vielen anderen Tempeln; sogar die Steinlöwen vor dem Eingang fehlen. Die Säulen, Türen und Fenster sind hier ebenso ungewöhnlich, da es keinerlei Inschriften gibt. Es wird gesagt, dass dadurch ausgedrückt wird, dass es niemand wagt sein literarisches Können vor dem Meister zur Schau zu stellen. Außerdem gibt es keine Bilder in diesem Tempel.

Im Altertum gab es in Konfuzius Tempel Bilder des Heiligen, aber unterschiedliche Handwerker stellten diese auf verschiedene Art und Weise dar. Dieses Fehlen von Einheitlichkeit erzürnte den Kaiser Tai Tsu (Regierungszeit 1368-1398 v Chr.) der Ming-Dynastie. Er erließ daraufhin ein Dekret, dass alle neuen Konfuzius-Tempel in Zukunft nur noch Gedenktafeln und keine Bilder mehr enthalten dürften. Später, in der Regierungszeit des Kaisers Shih Tsung (1522-1586) wurde verfügt, das alle Abbilder von Konfuzius von Gedenktafeln ersetzt werden. Diese Regel wird bis heute eingehalten.

Der Tempel mahnt zur Liebe am Lernen

Wenn man außerhalb der Haupthalle dieses Tempels, der Tacheng Halle steht, kann man in der Mitte des Daches ein Paar aufrechter Zylinder sehen. Diese werden „Balken zum Verstecken von Büchern“ genannt, und hinter diesen Balken gibt es ein Fach. Im Altertum wollte der erste Kaiser der Chin Dynastie sein Volk unwissend halten, dass es nicht auf die Idee käme seine Regentschaft in Frage zu stellen. Er ließ Bücher verbrennen und Gelehrte töten. Um ihre geliebten Bücher zu retten versteckten Studenten sie in Behältern im Dach, die wie Kamine aussahen. Konfuzius-Tempel stellten heute diese Symbole aus, um an die Liebe dieser Studenten zum Lernen zu erinnern.

An der Vorderseite des Daches gibt es auch Darstellungen von Eulen, von denen gesagt wird, dass sie, bevor sie Konfuzius durch Bildung erleuchtet hat, unwissend und böse gewesen seien. Diese Eulen symbolisieren den Geist, der in dem Ausspruchs Konfuzius „Bei der Bildung gibt es keine Unterschiede“ steckt.

Zwischen den beiden Treppen, die in die Haupthalle führen, gibt es eine abfallende Steinplatte, in die das Relief eines Drachen gemeißelt ist. Dies nennt man den „kaiserlichen Weg“, da solche Platten im Altertum nur vom Kaiser und den Göttern benutzt wurden durften, um in die Halle zu gehen. Kein gewöhnlicher Sterblicher hätte es gewagt einen Schritt darauf zu setzen.

Am 28. September ist der „Tag des Lehrers“

Am 28. September wird in Taiwan Konfuzius‘ Geburtstag gefeiert. Dieser Tag wird auch als nationaler Feiertag unter dem Namen „Tag des Lehrers“ gegangen. Feierliche Zeremonien und rituelle Tänze, die von Schülern dargeboten werden, werden an diesem Tag in dem Tempel bei Sonnenaufgang abgehalten. Nach den Zeremonien eilen viele Leute zu dem heiligen Ochsen, um ein „Harr der Weisheit“ zu erhaschen.

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